Samstag, 4. April 2009

Linux-Dateisysteme

Und wo wir gerade schon einmal beim Thema Linux-Dateisysteme sind: Eine interessante und kontroverse Diskussion findet momentan über die Dateisysteme ext3 und sowie dessen Nachfolger ext4 statt. Aufreger ist hier das sogenannte Journaling bzw. direkter gesagt die verzögerte Datensynchronisation bei diesen Systemen.

Kurz zum Hintergrund: Um die Systeme nicht unnötig zu belasten, führen die Dateisysteme ext3 und ext4 verzögerte Schreibzugriffe auf die Festplatte aus. Das heißt, geänderte Daten landen erst einmal im Cache und werden anschießend auf die Festplatte geschrieben. Diese Verzögerung beträgt bei ext3 rund 5 Sekunden, bei ext4 aber bis zu 120 Sekunden. Datenverluste könnten hier zum Beispiel durch einen Stromausfall vorprogrammiert sein. Und im Fall von ext4 gab es im März 2009 ja auch schon entsprechende Meldungen. Diese Verzögerungen im Schreibvorgang sollen nicht nur die Performance optimieren, sondern auch eine zu starke bzw. zu schnelle Fragmentierung der Festplatten.

Kernel-Chefentwickler Linus Torvalds bezeichnete diese Art und Weise der verzögerten Datensynchronisation insgesamt als "crappy", also "Mist". Wer sich die gesamte Diskussion zu diesem Thema (betrifft den Kernel 2.6.29) durchlesen möchte, sollte etwas Zeit mitbringen. Auch das Linux Magazin hat dazu einen kleinen Artikel online.

Auf der Suche nach einem im produktiven Einsatz ohne Bedenken einsetzbaren Dateisystem hilft dies aber auch nicht weiter XFS oder auch Btrfs haben mehr oder weniger die gleichen "Probleme".

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