Im Buch selbst geht es um die Geschichte der Fans und Hooligans des Portsmouth FC, die sich zum Großteil in den 1970er und 1980er abspielt. Portsmouth selbst liegt an der Südküste Englands, so dass die Fans von Pompey, wie der Verein liebevoll genannt wird, immer recht früh zu Auswärtsspielen im Land aufbrechen mussten. Häufig halt mit dem ersten Zug in Richtung London, der Portsmouth um 06:57 Uhr verließ. Daher auch der Name, den man sich gab bzw. den man irgendwann übergestülpt bekommen hat.
Neben den üblichen Geschichten, die in solchen Büchern immer wieder vorkommen, gibt es allerdings auch noch ein, zwei interessante Sachen. So zum Beispiel die Stellungnahme der 6.57 Crew zum 4. März 1987, an dem sie angeblich für Rassenunruhen in Derby verantwortlich sein soll(t)en, was sie mit entsprechenden Verweisen verneinen. Und dann gibt es da noch die Geschichte um Marty Hughes, genannt Docker: Er hatte 1987 seinen Job in den Docks verloren und wurde von seinen Mitstreitern der 6.57 Crew mal eben als Kandidaten der 6.57-Partei für eine Wahl auf. Im Wahlprogramm stand unter anderem die Unterstützung für Loyalisten in Nordirland als auch eine, naja, sagen wir mal polizeiliche Selbstverwaltung für die 6.57 Crew sowie die freie Verfügbarkeit von Duty Free-Produkten auch in Portsmouth selbst. Immerhin reichte es dann für 455 Stimmen ...
Und wer sich für dieses "Buchgenre" allgemein insteressiert, dem seien vielleicht noch zwei Paper (jeweils PDF) empfohlen:
- Hit and Tell: a Review Essay on the Soccer Hooligan Memoir (Steve Redhead, 2004)
- Hooligan Writing and the Study of Football Fan Cultures: Problems and Possibilities (Steve Redhead, 2009)
Das Buch:
Rolling With The 6.57 Crew
The True Story of Pompey's Legendary Football Fans
Pennant, Cass; Silvester, Rob
John Blake Publishing Ltd., 2004, London
ISBN 978-1-84454-072-3
Preis 7,99£
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